Making of Tolculda

Es geht darum, eine Insel zu verwirklichen, die Felseninsel Tolculda (in elbisch), zu deutsch, die Insel des gelbroten Feuers. Geographisch ist die Insel im Süden von Mittelerde angesiedelt, in der Bucht von Belfalas, etwa in der Mitte zwischen der Insel Tolfalas und Pelargir. Tolculda ist sehr klein, etwa 400 x 400 Meter, hat aber dennoch zwei feste Siedlungen, nämlich eine mittelalterliche Stadt (Silmotiris, in irgendeinem Elbendialekt "Mondstadt"), die am Hafen liegt und die Siedlung im Süden. Außerdem soll es eine Menge von unterschiedlichen Völkchen geben, Menschen, Zwerge, Hobbits und Zentauren und ihre jeweiligen Behausungen und Tempel, dazu die unterschiedlichsten Landschaften, von Wüste über Wald bis zum Vulkan. Und es gibt zwei Bäche, die an den Hängen des Vulkans entspringen. Alles in allem also eine vielfältige kleine Welt.

Anbei das erste Bild von Tolculda nach der Fertigstellung des Geländefiles. Das Bild hat sich inzwischen sehr geändert.


Begonnen hat es mit dem Zeichnen einer groben Meßtischkarte in Photoshop. Die habe ich dann in 3dMax als Hintergrund geladen und entlang der Linien Splines gezogen. Da meine Welt 400 mal 400 Meter groß ist, habe ich ein Gitter aus 40 mal 40 Scheiben, gebaut und mit denen die Splines geschnitten. Die Eckpunkte habe ich zu 10 mal 10 m großen Quadraten verbunden und hatte jetzt meine Meßtischkarte in ein theroretisch gut nach RWX übertragbare 3d-Objekt verwandelt.
Leider nur theoretisch. Die Umwandlung von 1600 Flächen in RWX-Dateien per Hand ist Wahnsinn und stößt zudem auf ungeahnte Grenzen selbst der vorhandenen Konvertierungs-programme. Zwar bietet Sarkozy auf seiner AW-Programm-Seite einen Bot an, der Terraindaten (DEM) in RWX-Geländefiles umwandelt und mit einem Bot aufbaut. Aber erst nach langem Suchen im Netz habe ich einen Konverter nach dem DEM-Format gefunden, der aber leider nur Müll produziert. Jedenfalls gelang es Mici trotz aller Bemühungen nicht, in einer Welt, die MM, der Provider von City4all freundlicherweise zur Verfügung gestellt hatte, irgend etwas Sinnvolles aus dem File zu erzeugen. Es entstand eine Superkarst-Landschaft, die mit meiner Karte wirklich gar nichts zu tun hatte. Ich habe dann Hagen um Hilfe gebeten, der als Programmer arbeitet und schon sehr schöne Bots für meine seinerzeitige City4all-Welt Bellevue geschrieben hat. Wir haben das Objekt in zwei Files aufgeteilt, für mich die Flächen, die den Bach, den Hafen. die Wege usw. einschließen und nur relativ kompliziert und in Handarbeit zu bewältigen sind, für Hagen die Mehrheit der Flächen, die jeweils nur aus 4 Punkten bestehen und am Besten maschinell zu bearbeiten sind.

Die Bearbeitung der Files der Sonderobjekte ist ein ziemlich langwieriges Unternehmen. Es sollen, da die Files zu den anderen passen sollen, 10 mal 10 Meter-Stücke sein. Zuerst kommt immer die Bearbeitung in 3dsMax. Ich benutze eine ziemlich alte Version, 2.5, die aber den Vorteil hat, daß es dafür einen Konverter nach RWX gibt. Zudem ist in dieser Version (auch mit einigen Zusatzprogrammen) die Bearbeitung auf Punktebene (Meshes) relativ komfortabel. Das empfiehlt sich, weil RWX immer noch ein speicherfreundliches Format sein soll, also mit Punkten möglichst gespart werden muß.
 
Jeder Sonderfile muß also zunächst einmal im 3dsMax in seine endgültige Form gebracht und in 10 mal 10 Meter Stücke geschnitten werden, hier im Bild links oben das größte Stück, das ich bisher zu bearbeiten hatte, der Sumpf. Dann konvertiere ich nach RWX und hier beginnt ein heftiges Stück Nacharbeit, die ohne die neue Version des Hagviewers, den Hagen zum Anlaß für mich gemacht hat, einfach nicht zu schaffen wäre (Bild oben rechts). Ich trenne erst einmal den File in besagte 10 mal 10 Meter Stücke auf, korrigiere dann im Editor die Ränder und zentriere anschließend jeden File mit der Transform-Funktion. Zwischendurch schmeiße ich dann mit dem guten alten RWX-Mod von Dataman die überflüssigen Punkte raus und konvertiere in einen Ein-Clump-File. Zum Schluß stelle ich noch die Standardbeleuchtung für Tolculda ein und dannn werden die fertigen Files auf den Serverspace kopiert. Das ist dann die Stelle, an der ich in Tolculda zu sehen bin, aber immer so ätzend unkommunikativ bin. Ich stelle nämlich fest, welche Fehler es gibt, mache mir Notizen, mache im Hintergrund die Nachbearbeitung usw..